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Die verbotene Stadt

Eine unglaubliche Reise in die Vergangenheit steht hinter uns, die historische verbotene Stadt in den Wäldern Brandenburgs. Uns wurde die Möglichkeit gegeben die Gebäude zu betreten und fotografisch festzuhalten. Betretet diese Gebäude bitte nicht illegal, hier ist ein Wachschutz vertreten der Tag und Nacht um die Gebäude fährt, was absolut richtig ist um die denkmalgeschützten Bauten vor Vandalismus zu bewahren. Es wurde schon einiges kaputt gemacht aber nun ist das zum Glück so gut wie unmöglich.

Diese Gebäude wurden ums Jahr 1906 zum ersten Mal als Kasernenanlage bezogen und war ab dem ersten Weltkrieg das Hauptquartier der Reichswehr. Erweiterungen gab es im Jahr 1912 als Fernsprech- und Telegrafenamt und im Jahr 1913 mit der Infanterieschule. Anschließend gingen 1919 bis 1943 das Haus der Offiziere in die Heeressportschule über. Es folgten weiter Kasernenbauten sowie ein Lazarett.


Mit Machtergreifung der Nationalsozialisten um 1933 und dem zweiten Weltkrieg, entwickelte sich diese Stadt zu einem Hauptquartier in der Entwicklung der schnellen Truppen. Schon im Jahre 1931 war eine erste motorisierte Einheit der Reichswehr hierher verlegt worden. Es folgten anschließend zahlreiche weitere Bauten um die Arbeiter und Angestellten der Wehrmacht unterzubringen, begann man eine Waldsiedlung im Norden des Ortes zu bauen. Eine komplette Schaltzentrale für Adolf Hitler und den dunkelsten Stunden Deutschlands.

Russische Übernahme nach dem zweiten Weltkrieg


Nach der Kapitulation Deutschlands und den Bombardierungen um 1945 erfolgte im März 1945 der schwerste Angriff auf diese Militärstadt. Im April übernahmen sowjetische Truppen die Stadt und marschierten ein. Alles wurde fast kampflos übergeben. Der militärische Führungsstab des sowjetischen Marschalls Schukow richtete hier sein Quartier der Sowjets ein.


Wjunsdorf, wie der Ort vom russischen Militär benannt wurde, blieb somit militärisch und erhielt den Sitz des Oberkommandos der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland kurz "GSSD". Der Bahnhof um diese Stadt war mit eigenem Bahnhofsteil der Bahnhof aller sowjetischen Truppen und damit einer der viert Sonderbahnhöfe der Alliierten in Berlin und dessen Umkreis. Es gab bis 1994 einen täglichen Zug nach Moskau. 1953 begann die Räumung von Wohnungen und Häusern. Es wurden 800 Einwohner umgesiedelt und 30.000 sowjetische Soldaten stationiert. Außer den etwa 3000 Einwohnern lebten zu Spitzenzeiten bis zu 80.000 sowjetische Männer, Frauen und Kinder dort. Für Bürger der DDR war das Areal absolutes Sperrgebiet. Innerhalb des umzäunten Geländes befanden sich bis 1994 zahlreiche sowjetische Einrichtungen.


Abzug der Truppen


Ein kompletter Abzug der Truppen erfolgte 1994. Es wurde eine menschenleere Garnisonsstadt, ein Areal von 260 Hektar munitionsverdächtiger Fläche hinterlassen. 100.000 Stück Munition, 47.000 Stück sonstige Kampfmittel, 29,3 Tonnen Munitionsschrott und weitere Bombenteile wurden entsorgt. 45.000 Kubikmeter Haus- und Sperrmüll wurden abtransportiert. Hinzu kamen noch tonnenweise Chemikalien, Altöle, Altreifen, Akkumulatoren sowie Asbestabfälle.


Heute entstand daneben ein kleiner Ort mit mehr als 6000 Einwohnern. Bei Touristen sind die Orte um die Militärstadt vor allem wegen der Gebäude des Zeitgeschehens beliebt. Neben den Bauten des Kaiserreichs stehen Bunker aus der NS-Zeit in der kleinen russisch geprägten Stadt. Durch die idyllische Lage neben dem kleinen und großen See inmitten der Natur zieht die Gegend nicht nur historische kultivierte Menschen an, sondern auch Touristen die Erholung inmitten der Natur suchen. Die Gebäude um die Militärstadt stehen dem Verfall gegenüber und die Natur holt sich alles wieder Stück für Stück zurück. Viel Spaß mit den Bildern aus unserer Tour durch diese Stück Geschichte.



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